11. September 2001

– “Man muss mindestens 6 Monate im Voraus reservieren!”

Der Drache am Empfang des Kulturzentrums hatte soeben den Rest meines verbleibenden Mutes zu Nichte gemacht, aber ich wagte ein letztes:

-„ ah… Tut mir leid, wusste ich nicht, gibt es wirklich keine Möglichkeit, den Saal für die Veröffentlichung meines ersten Comics zu mieten?“

-“Gut!”

Lenkte sie gütig ein, wobei jeder ihrer Gesichtszüge nur Missbilligung ausdrückte:

-„11. September 2001 ist ok, an diesem Datum ist nichts los…

Werden viele Leute da sein!?”

Ich stammelte:

-” Nun ja… Ich bin nicht sehr bekannt… und obwohl meine Kinder noch klein sind, hoffe ich, dass meine Frau wird kommen können…“

-“das macht 100.- CHF!”

Ein Vermögen! (ich werde es vom Haushaltsgeld nehmen müssen).

Grosser Gott, ich tat dermassen gleichgültig, dass sogar ein schüchternes „Danke“ sich seinen Weg aus meiner zugeschnürten Kehle bahnte.

In die Tat umgesetzter Glaube

Am selben Tag, an dem ich einen grossen Lastwagen voll Palette mit Comics erhielt.

Was für ein Gefühl!

Das war nicht nur das Ergebnis von sieben Jahre angestrengter Arbeit und Entbehrungen sondern die Realisierung dessen, woran ich (mit Jesus) oft als einziger glaubte.

Ein christlicher Comic kann den Durchbruch schaffen!!!

3. Weltkrieg

Nach einem erbitterten Kampf gegen alle Stimmen der Vernunft, die in meinem Kopf tobten, schaffte ich es, den Telefonhörer zu packen. Zitternd rief ich beim nationalen Fernsehsender an (RSR). (Ich betete stumm mit mehr als 100 Kilometer pro Stunde) aber ich schaffte es trotzdem, einige mehr oder weniger zusammenhängende Sätze zu formulieren. Wahnsinn!! Die waren ruckzuck bei mir im Atelier bereit mit laufender der Kamera.

Am selben Tag,

Kaum war das letzte Palett ausgeladen, kam ein Mann mit weit aufgerissenen Augen angerannt und schrie:

-“Der dritte Weltkrieg ist ausgebrochen!!! Terroristen greifen New York an.“

Das Gerücht liess die Einschaltquoten explodieren, das ganze Land schaltete den Fernseher ein, um mehr zu erfahren,

Ergebnis: Der gesamte französisch sprechende Teil des Landes sah mich!!!

(Ich verspreche euch: Das war nicht ich, der das Attentat organisiert hat!!)

„Die“ Vernissage

Am Abend erwartete mich eine beindruckende Menge von Leuten, die ganz wild auf meine Widmungen waren.

Die einzigen Unterschriften, die ich in meinem bisherigen Leben gegeben hatte, waren jene, die man am Schluss auf die Steuererklärung setzt.

Das Buch wurde sehr schnell ein Bestseller im Schweizer Selbstverlag (obwohl es ein Buch mit religiöser Botschaft ist). Wenn auch das Künstlerleben immer noch eine Herausforderung ist, wurden bis heute mehr als hunderttausend Comics verkauft, auch in säkularen Buchhandlungen (in der Schweiz) und in mehr als 7 Sprachen übersetzt (u. a. Chinesisch).

Das zeigt, was passiert, wenn Jesus an dich glaubt und du an Ihn. Ihm allein gebührt die Ehre!

Alain

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