Monthly Archives: Dezember 2015

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Der dritte Blick...?

Als ich wieder zurück in der Schweiz gelandet bin, bemerke ich einige Details, die mir vorher nicht aufgefallen waren. Der Flughafen ist marmoriert, blitzblanksauber und mondän, aber kühl. Nichts strahlt menschliche Wärme aus. Der Flur ist umgeben von Luxusläden. Ich bemerke am Rande eine Angestellte, die sich in dem verlassenen Geschäft eine Atempause gönnt. Während des Gesprächs hört die perfekte Verkäuferin auf zu schauspielern und beschreibt ihren Alltag:
- Wenn ich eine Viertelstunde zu spät komme, krieg ich ein Bußgeld. Wir werden ständig kontrolliert, müssen rentabel sein. Wenn man nicht aufpasst, verliert man schnell den Draht zur Familie und am Ende hat man sogar keine Freunde mehr.
Auch mein schönes sauberes Land kennt eine Art schreckliche geheime Not... Bevor ich weggehe, sage ich dieser Frau, dass Gott an sie denkt und dass sie mit Ihm darüber reden sollte.
Auch hier sind überall Plakate zu finden. Werbungen mit göttlich schönen Frauen, die uns von oben herab betrachten und mit Schmuck oder Uhren prahlen, als wären es Talismane, die Erfolg versprechen.
Diese Bilder werden komplett von schöpferischen Informatikern gestaltet. Es sind auch erbarmungslose Götzen, die heimlich verehrt werden und die ihre Verehrer anlügen, indem sie ihnen weismachen, dass sie keine Bewunderer wären, aber ich lasse mich nicht beirren. Alle versuchen doch so auszusehen, wie auf diesen Bildern...
Aus dem Zugfenster kann ich weder das Elend der Barackensiedlungen erkennen noch die grellen und bunten Farben Indiens, noch das natürliche Lächeln der Passanten, noch die unerwarteten Ereignisse, die an jeder Straßenecke einen überraschen, noch die zahlreichen Jugendlichen, noch diese vielen handwerklich geschickten Bastler, die sich zum Überleben die urigsten Berufe ausklügeln, noch diese alten Menschen mit langem weißem Bart, noch ihre prickelnde Lebensfreude, die in ihren Augen zu sehen ist...
Ich bin fast darüber geschockt, dass die Straßen so leer sind (es sind nur ein paar Alte zu sehen).
Wo sind die Bewohner meiner Heimat? Verkriechen sie sich alle zu Hause vor ihrem Bildschirm, der sie hypnotisiert? Hat sich eine Katastrophe ereignet, die die Mehrheit der Bevölkerung ausgerottet hat? Was ist denn in meiner Abwesenheit geschehen? (Kaum bin ich weg, und schon geht alles den Bach runter!) Vielleicht hat der Umbruch nicht hier, sondern bloß in meinem Blick stattgefunden...

Das erste Plakat
Ein Plakat mit einer Zeichnung von mir wird bald in Indien auf den Straßen zu sehen sein. Möge es wie Samen aus dem Jenseits Hoffnung im Herzen der Inder säen, die es anschauen werden.

Jesus save colorwww

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India (part 4)

Aus dem Buch „Verabredungen im Wald“ .  Vierte Teil (von vier) Der dritte Blick…? Als ich wieder zurück in der Schweiz gelandet bin, bemerke ich einige Details, die mir vorher nicht aufgefallen waren. Der Flughafen ist marmoriert, blitzblanksauber und mondän, … More… More…

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Aus dem Buch „Verabredungen im Wald“ .  Dritte Teil (von vier)

Das Treffen mit den 1000

Ich befinde mich auf der Empore vor 2000 Pastorenaugen (zwei pro Person!). Sie prüfen mich genau und scheinen darauf neugierig zu sein, was der kleine Schweizer aus den Bergen ihnen sagen wird. Das Publikum besteht zum größten Teil aus jungen Menschen. Einige von ihnen kommen aus Odisha und riechen noch nach Rauch...

Ich teile ihnen mit, wie mir Jesus, der große Künstler, begegnet ist, dass er aus dem Nichts Wunder schafft und erzähle ihnen auch von meinen lächerlichen kleinen Tränen für sie... Während ich noch rede, geht mir ein Lied durch den Verstand, wobei ich dabei Gott verstand. Es ist ein altmodisches Kirchenlied, von dem ich dachte, dass ich es zehn Jahre zuvor im Raum meiner Jugendgruppe vergessen hatte. (Scheibenkleister, wer hat denn die Lautsprecher in meinem Kopf angemacht?!) Ich beschließe, das Lied aus dem Mund auszuspucken und singe:

In meinem Herzen habe ich mich entschieden, Jesus Christus zu folgen. Und auch, wenn mich meine Freunde verlassen, werde ich trotzdem den Weg gehen. Der Welt* (*ihren irreführenden Verlockungen) sage ich ein fröhliches „Nein“, ich nehme mein Kreuz auf mich und egal, was auch kommen mag, ich habe mich entschieden, Jesus Christus zu folgen“.

ALLE kennen es und beginnen in ihrer Sprache wieder von vorne mit Leidenschaft. Es ist der Beweis dafür, dass ein Funken, eine Menschenmenge anzünden kann. Ich bin gerührt, denn ich weiß, dass es für sie mehr als nur ein Lied ist. Diese Leute lassen sich ihren Glauben was kosten. Sie meinen:

- Einer von uns hat dieses Lied verfasst: der Sadhou Sundar Singh. Er ist ein Vorbild für die Botschaft, die in unserem Herzen eingebrannt ist.

Als ich von der Empore herunterkomme, nehmen sie mich in den Arm, und auch sie weinen vorbehaltlos. An diesem Tag hat uns der Herr besucht...

Auderset in india

Inder Stube sind da Inder...

Für die Paar besonderen Gäste wie wir (einige cremefarbene Punkte in einer kaffeefarbigen Menschenmenge) haben sie Ehrentische vorbereitet, aber uns ist es lieber, mit ihnen zu essen, auch wenn wir dabei mit der altüberlieferten Tradition brechen. Ein Paar von ihnen sind recht verwirrt. Für die Inder gehört der weiße Mensch zur höheren Kaste (was für´n Witz!). Lasst uns diesen Mythos weichprügeln, auch wenn es tatsächlich nicht ohne Gefahr ist für uns Weicheier, ihr Essen zu teilen (ich, zum Beispiel wurde nicht geimpft, sondern kenne nur Vitamin C).

Die Inder lachen sich tot, wenn ich versuche, mit ihnen Hindi zu reden. Jetzt schon weiß ich, dass sie mir fehlen werden. Es ist ein begehrenswertes Volk. Keiner findet es hier komisch, wenn man spontan mit einem Unbekannten spricht. Männer haben kein Problem, sich an der Hand zu halten. (Es ist nicht einmal zweideutig...)

Die Erleuchtung

Wir sind mitten in der Stadt, aber direkt vor mir auf der Straße liegt ganz lässig eine Kuh, die es anscheinend nicht besonders (h)eilig hat. OK, bereits begegneten mir schon ein prachtvoller Papagei, ein neckender Affe und sogar eine Bache (Frau Wildschwein) mit riesigen Zitzen, die ganz gemütlich auf der Straße flanierte...

Alles ganz normal!

Meine rationalen Gedanken sind sowieso abgezischt. Sie hatten keine Zeit, sich mit den Pannen in der Matrix zu beschäftigen, also befassen sie sich seit längerem mit einem viel wichtigeren Problem. Dadurch, dass ich ihnen von keinem Nutzen sein konnte, haben sie mich im Stich gelassen, und ich befinde mich nun auf der Terrasse eines Tingeltangels, der wie zerbombte Trümmer der Nachkriegszeit aussieht. Der „Tisch“, an dem ich sitze, ist lächerlich wackelig, aber im Einklang mit den anderen reizenden Widersprüchen, die mich umgeben. Die Milde einer südlichen Brise fährt mir durchs Gesicht und ich trinke den besten Chai-Tee meines Lebens.

- Herr, wie kann ich diese Leute erreichen, sie dir bringen? Hier gibt es nicht viele Comic-Leser... und unter den Ärmsten können etliche nicht einmal lesen. (Na...? Meine rationalen Gedanken sind anscheinend wieder zurück). Während mein Blick umherschweift, wird er plötzlich von einem Plakat angezogen. Es ist die Abbildung von einem der hier so zahlreichen Götter. Diese Zeichnungen sind überall zu finden: in den Taxen, in den Geschäften, auf jeder freien Fläche.

Und auf einmal, peng! kommt die Erleuchtung! Ich hab´s! ... Plakate! Ich muss einfach Plakate zeichnen! Das ist doch die Sprache, die jeder hier versteht. Es ist auch für mich eine Herausforderung und die Tatsache, dass ich doch diesem Volk etwas geben kann...

Auderset in india2

Rette einen Haufen von ihnen

Bevor ich heimreise, werde ich von einer Familie aus der christlichen Gemeinde eingeladen. Trotz ihrer Armut hat das Ehepaar mehrere Weisenkinder adoptiert, um sie von der notgedrungenen Bettelei sowie vom schlimmsten Missbrauch zu befreien, das ein Kind kennen kann. Sie zeigen mir einen kleinen Burschen, der sich fürs Zeichnen begeistert. Ich bewege mich auf seine Höhe runter und schenke ihm einen der Comics, die ich bei mir im Koffer habe. Dieses Buch ist für ihn von unschätzbarem Wert. Selbst, wenn ich es einem indischen Verlag weitergegeben hätte, hätte keiner es besser zu würdigen gewusst als dieser kleine Kerl mit funkelnden Augen. Ich reiche ihm auch meinen Bleistift und sage ich ihm mit zitternder Stimme:

- Zeichne für den Herrn und für dein Volk, mein Junge! Die Kunst ist nicht nur ein Spiel oder ein Hobby, sie ist sehr wichtig! Zeige deinem Volk den Weg von Jesus und rette einen Haufen von ihnen!!!

Es geht nächste Woche weiter…

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(EN) India (part 3)

Aus dem Buch „Verabredungen im Wald“ .  Dritte Teil (von vier) Das Treffen mit den 1000 Ich befinde mich auf der Empore vor 2000 Pastorenaugen (zwei pro Person!). Sie prüfen mich genau und scheinen darauf neugierig zu sein, was der … More… More…

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Tränen sind doch nichts...

Kaum bin ich vom Taxi ausgestiegen, schon wird dieses von der Strömung des Verkehrschaos weggerissen. Neben mir sind lauter Leute zu sehen; immer und überall. Sie gehen vorbei, verkaufen Sachen, starren ins Leere, schlafen auf dem Boden (es sei denn, der da ist tot). Hier haust das Elend in all seinen Facetten hier. Eine solche Sehnsucht nach Hoffnung ist zu spüren, dass Leute bereit sind, alles Mögliche anzubeten, sei es einen Gegenstand, einen Baum oder eine Statue, mit dem Wunsch, ihren Durst nach dem Göttlichen zu stillen. Hier ist eine Welt, die von den gut meinenden und gut denkenden Christen vergessen worden ist und überall sehe ich so viele verlorene Leute... wirklich so viele...

Während meiner ersten Nacht in Indien dringen laute Straßengeräusche durch die schlecht isolierten Fenster meines Hotelzimmers und reizen mein abendländisches Sicherheitsgefühl.

Gegenüber dem Ausmaß dieses Elends, von dem ich einen Schlag ins Gesicht bekommen habe, fühle ich mich absolut hilflos. Allein, auf meinem Bett sitzend, bete ich für dieses Land. Mein Herz ist zerbrochen. Ich kann diesen Leuten nichts bringen außer meinen Tränen, die an meinen Wangen entlang für sie abperlen... Jesus, mein stiller aber gegenwärtiger Meister steht neben meinem Bett und wird vielleicht etwas daraus machen... (?)

Reise zum Rande der Welt

Sobald Leute, die für mich verantwortlich sind, mich getroffen haben, ist das alte Klischee vom weißen Missionar mit dem Tropenhelm geplatzt. Hier wird die Missionsgesellschaft von Indern und für Inder geführt... Diese Menschen bringen mich durch den menschlichen Dschungel dieses Landes zu meinem nächsten Termin.

Wir reisen mit Science-Fiction (oder mit dem Zug, ist doch dasselbe). Die alte Tür des müde gewordenen Zuges ist sperrangelweit offen und ich setze mich als würde ich die Füße an einem Steg ins Wasser baumeln lassen, nur dass hier der Boden unter ihnen wegscrollt. Jederzeit warte ich darauf, dass mich ein Schaffner von hinten mit schweizerdeutschem Dialekt zurechtweist:

- Nein, verboten! Darf man nicht!!

Aber nein, hier behandelt man die Leute nicht wie Kinder. Cool. (Vielleicht sind wir doch in der Schweiz nicht so frei, wie überall verkündigt wird...?) Neben den Gleisen stehen Menschen, lauter Menschen... Was machen sie? Schauen sie zu, wie die Zeit vergeht? Sie lächeln gern, und ich sehe, dass es von Herzen kommt... (Jetzt aber bin ich mir sicher ... ich bin doch auf einem anderen Planeten gelandet!)

Wir fahren an einer Mülldeponie vorbei, die kein Ende zu haben scheint. Leute leeren dort ohne die geringste Befangenheit ihren Darm aus. Einen Steinwurf davon entfernt sucht ein hungriges Kind in diesem übelriechenden Unrat seine tägliche Nahrung. Eine ganze Familie, die vor ihrer elenden Hütte steht, welche aus den hier liegenden Materialien errichtet worden ist, schaut mich stillschweigend an. So lebt die Mehrheit der Bewohner meines Planeten! Es ist unerträglich. Gut, dass mir die Tränen das Sehvermögen trüben.

Mit wütendem Herzen greife ich zu meinem Bleistift und zeichne ihnen einen Verzweiflungsschrei:

- Man hat euch nicht vergessen!! Ihr seid kostbar! Gott liebt euch, Sein Sohn ist unter Euch geboren!!! Nur Mut! (Eines Tages wird sie diese Zeichnung erreichen...)

Verfolgungen

Der Empfangsraum der Missionsgesellschaft ist eine fühlbare Oase des Friedens, die frei ist von der sonst allgegenwärtigen Bedrückung. Nicht nur ich werde mich dort mit der Organisation treffen, sondern viele Gemeindeleiter des Landes, die von überall her gekommen sind, wurden eingeladen. Einige von ihnen haben riesige Entfernungen zurückgelegt, um hierher zu gelangen.

Schon zu meiner Ankunft hatte man mir empfohlen, unauffällig zu bleiben, denn Indien brüstet sich zwar, das größte demokratische Land der Welt zu sein, aber die Redefreiheit sitzt immer noch im Wartezimmer. Die Inder glauben an das Kastenwesen. „Schlecht geborene“ Leute werden nicht mal wie Tiere angesehen und müssen Verachtung und Sklaverei erdulden. Die Armen bräuchten kein Geld, sondern ein Umdenken, um daraus zu kommen. Wenn sie erfahren, dass der Sohn Gottes höchstpersönlich sie liebt und ein einfacher Mensch wie sie geworden ist, dass sie in Seinen Augen von unschätzbarem Wert sind, ändert sich ihr Leben radikal und sie können sich von diesem Fluch befreien. Sobald sie nicht mehr daran glauben, dass sie einer niedrigeren Kaste angehören, fangen sie an, ihr Leben in die Hand zu nehmen. Diejenigen, die zu einer hohen Kaste gehören, sind darüber empört, weil sie eine kostenlose Arbeitskraft verlieren und wiegeln die fanatischen Religionsgruppen gegen sie auf.

5000 Christen aus der Region von Odisha mussten mitansehen, wie ihre Häuser verbrannt wurden, ihre Frauen geschändet wurden und ihre Pastoren auf grausame Weise erdolcht worden sind. Die Familien, die entkommen konnten, durften im Dschungel „Zuflucht“ finden, aber dort wohnen andere Scheusale, wie z.B. Tiger und Krankheiten...

Die Verantwortlichen von verschiedenen Christengemeinden berieten sich: Sollten sie zu den Waffen greifen, um sich zu verteidigen?

Alle entschieden sich für die Gewaltlosigkeit, die Christus lehrt. Und sie beschlossen zu vergeben...

Es geht nächste Woche weiter…

main chemin Auderset

Während meiner ersten Nacht in Indien hatte ich eine Idee für ein Bild, mit dem man Jesus darstellen könnte, sodass eine Person, die nicht lesen kann und in ihrem Gepäck die westliche Kultur nicht vorrätig eingepackt hat, ihn begreift. Der Geist des Schöpfers, der durch seine zwei Hände dargestellt wird, zeigt denjenigen den Weg, die ihn wirklich suchen. Es erfordert Aufmerksamkeit und Ehrlichkeit, weil man Sein Handeln und Seine flüsternde Stimme im Stimmengewirr unserer Welt wahrnehmen soll. Es erfordert auch einen weisen Weitblick, weil man erkennen muss, dass die kleinen einfachen Wege, die uns die Gesellschaft am Rande anbietet, verlockend und häufig betreten sind, aber am Ende ins Verderben führen. (Bild aus dem Comic Ach, du lieber Himmel 3)

 

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India (Zweite Teil)

Aus dem Buch „Verabredungen im Wald“ .  Zweite Teil (von vier)   Tränen sind doch nichts… Kaum bin ich vom Taxi ausgestiegen, schon wird dieses von der Strömung des Verkehrschaos weggerissen. Neben mir sind lauter Leute zu sehen; immer und … More… More…

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Aus dem Buch "Verabredungen im Wald". Erster Teil (von vier)

Nach Indien sollst du gehen...

Kurz vor dem Erscheinen meines ersten Comics, zu der Zeit, als ich noch ohne das Blitzlich der Journalisten zeichnete und als nur hoffnungslose Fälle mich eingeladen hätten, um zu einem Publikum zu reden, bekam ich einen Anruf. Diese Stimme (genauso wie die Person, zu der sie gehörte) war mir total unbekannt. Sie verklickerte mir unter anderem, dass sie eine Vision von mir bekommen hatte, wie ich zu tausenden von Jugendlichen reden würde und dass mich Gott (einfach so nebenbei) eines Tages nach Indien schicken würde... (Okäääääy ... und vielen Dank, dass Du angerufen hast!)

Zehn Jahre später verschlägt mir ein in meinem Briefkasten aufgefundenes Flugzeugticket nach Indien die Sprache. Gleichzeitig öffnet sich erneut das Fach meines Gedächtnisbriefkastens mit der Erinnerung an die zuvor beschriebenen Erlebnisse. Ich dachte, diese wären in den Chroniken meines Gehirns, das so chaotisch aufgeräumt ist wie mein Schreibtisch (das sagt eigentlich alles), jämmerlich verloren gegangen.

Der seltsame Absender des Flugtickets ist eine Missionsgesellschaft namens „Empart“ ... na? Vor ein paar Monaten war ich eingeladen worden, um zu zeichnen, während ein indischer Referent etwas vortrug. Wir hatten beide viel gelacht, denn ich hatte eine Karikatur von ihm auf Großleinwand gebracht und von der Bühne hatte er mir diese witzige Bemerkung zugeworfen:

- So leicht kommst du mir aber nicht davon, mein Lieber! Die Einladung kommt von ihm. Ich rufe den Missionsleiter an, der sich in meiner Heimat befindet, um ein bisschen mehr in Erfahrung zu bringen: - Äh... Warum soll ich denn nach Indien kommen? Was erwarten Sie von mir? - Wir möchten nur, dass du kommst, damit du inspiriert wirst von dem, was du dort sehen wirst... - ... Ist das alles?!

Die bitten nicht darum, dass ich was sage, dass ich Fassaden mit Micky-Mäusen gestalte, dass ich einen Brunnen grabe oder, dass ich irgendwelche Geiseln rette (und das ist auch besser so, weil ich nicht richtig weiß, wie´s geht), sondern sie wollen nur, dass ich komme!?!

 

Wo sind wir denn hier?

Sobald ich aus dem Flughafen raus bin, begegnen mir sowohl dieser besondere Geruch (Gewürz und Pisse) als auch dieser beständige Nebel (Staub und Verschmutzung), die genauso wie die ringsum stehenden Straßenverkäufern mich nicht mehr verlassen werden. Der Anblick, den ich vor Augen habe, ist vollkommen irritierend. Aaaargh!!! Es liegt bestimmt an diesem dusseligen Piloten, der durch einen räumlich zeitlichen Korridor geflogen ist!! Was ich entdecke, gibt mir das eigentümliche Gefühl, dass ich in der Zeit zurückgegangen bin. Aber es ist anders als in unserem Raum-Zeit-Kontinuum, denn hier leben auch Aliens im stillen Einverständnis mit den Menschen! Es gibt Typen, die einen Turban als Kopfbedeckung tragen, andere sind zweigeteilt und bewegen sich mit Hilfe ihrer Armeskraft auf Rollbrettern, Frauen sind auch zu sehen, wunderschön und mit einem Regenbogen bekleidet...

india-WC-D

Weitergehen, da gibt´s viel zu sehen!

Auf der Straße ist es nicht viel besser: Die Chaussee wimmelt von riesigen Joghurtbechern mit beliebig vielen Rädern, die als Fahrzeug fungieren. Der englische Wagen, aus einem anderen Jahrhundert stammend, der mir als Taxi dient, gleitet wie ein massives Schiff in der Flut verschiedenartiger Fahrzeuge im Verkehrsstrom mit. Hier sind die Fahrzeugführer völlig befreit von jeglichen Verkehrsregeln. Als der Taxifahrer in die Gegenrichtung der Autobahn auffährt, um einige zeitraubende Minuten zu gewinnen, bleibe ich cool. Mein Gehirn ist mittlerweile im Modus: „Was soll´s, all das kann sowieso nicht real sein!“

Es geht nächste Woche weiter...

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India (Erster Teil)

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